Im Anamnesegespräch Fragen nach weiteren Erkrankungen

Als nächstes würde ich empfehlen, auch nach den Großeltern zu fragen, sofern der Patient es überhaupt weiß. Bei den Geschwistern ist es meistens schon weniger interessant, weil Geschwister die sind ja doch meistens in einem ähnlichen Alter und da können wir nicht soviel Prognosen herausarbeiten. Prognosen bedeutet nämlich, wir können Risiken abklären, wir können eruieren ob der Patient ein Risikopatient ist und vorbeugende Arbeit leisten.

Und am uninteressantesten ist die Anamnese nach den Kindern, also wenn mir jetzt ein Patient sagt, ja meine Kinder haben beide jetzt gerade die Masern gehabt, dann ist offensichtlich, dass das für uns für eine Diagnose von untergeordneter Bedeutung ist.

Ich sage nicht unwichtig, weil es ist wie Sie wissen, möglich, dass Kinder Infektionen aus dem Kindergarten mitbringen und in die Familie einschleppen, die dann beispielsweise auch bei Erwachsenen noch einmal Schwierigkeiten auslösen können. Grundsätzlich aber ist es so, dass es eine Reihe von Krankheiten gibt die in Familien auftauchen und typischerweise in der Generationenreihenfolge.

Generationenabfolge, von den Großeltern über die Eltern zum Patienten und dann erst Jahre später, dann, wenn die Krankheiten bei den Kindern auftreten, auch bei den Kindern landen.

Die Familienanamnese sollte sich um Herz-Kreislauf-Erkrankungen bemühen, um Stoffwechselerkrankungen die gehäuft in Familien vorkommen und maligne Erkrankungen. Und wenn Ihr Patient beispielsweise eine unklare Hautkrankheit hat, wenn beispielsweise am Ende die Diagnose lauten muss, unklares endogenes Ekzem, dann fragen Sie zum Beispiel, haben die Eltern vielleicht irgendwann einmal Neurodermitis gehabt.

Natürlich meistens nicht beide Eltern, sondern einer von beiden. D.h. also, wenn der Patient eine Krankheit hat die vielleicht – wir wissen es ja im Moment noch nicht - familiär gehäuft auftreten kann, fragen Sie ihn danach ob diese Krankheit oder ob diese Symptome in der Familie schon einmal vorgekommen sind.

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