Die Grundlage jeder Diagnose ist die Anamnese, die Befragung des Patienten nach seinem Befinden. Die Anamnese kann in verschiedene Aspekte unterteilt werden. Da haben wir die symptomatische Anamnese, welches Symptom haben sie, seit wann haben sie das, bei welcher Gelegenheit wird es besser, wie sieht das Symptom aus, wie verhält es sich, gibt es Ausstrahlungen, gibt es Veränderungen, wodurch ist das Symptom hervorgerufen worden, wenn es vorliegt, wie lange liegt es vor usw. usw. usw.
D.h. also die reine Symptomdiagnostik. Dann gibt es die biografische Anamnese, d.h. es wird gefragt, hatten sie Vorerkrankungen die zum Beispiel einen bestimmten Verdacht nahe legen, hatten sie Bluthochdruck, hatten sie zum Beispiel in der letzten Zeit häufiger mal schwere Füße, hatten sie in der letzten Zeit öfter mal Durchfall.
Dann gibt es die Familienanamnese. Familienanamnese beschäftigt sich damit, welche Krankheiten bei den Blutsverwandten aufgetreten sind in der Reihenfolge: Eltern - Großeltern - Geschwister und Kinder.
Es geht tatsächlich nur um die Blutsverwandten nämlich in dieser Reihenfolge weil, wenn in einer Familie Krankheiten gehäuft auftreten, dann beobachten wir sie mit größerer Wahrscheinlichkeit zunächst bei den Eltern. Bei den Großeltern unter Umständen deshalb nicht, weil der Patient selber vielleicht nicht allzu viel über den Gesundheitszustand seiner Großeltern weiß, vielleicht sind sie auch schon gestorben.
Dann kommen an dritter Stelle die Geschwister. Das ist schon nicht mehr so sehr wichtig, allerdings es könnte sein, dass hier eine familiäre Häufung sich bei älteren Geschwistern zum Beispiel zeigt. Und relativ unwichtig ist die Familienanamnese in bezug auf die eigenen Kinder, denn typischerweise ist es so, dass wenn wir familiär gehäuft auftretende Symptome haben, diese zuerst bei den Vorläufergenerationen auftreten und nicht bei den Nachfolgegenerationen.
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