Sagen wir mal, anstatt sich auf das Symptom des Kindes auszurichten, wenden sie sich einander zu, nähern sich an, es kommt eventuell zu notwendigen Auseinandersetzungen. Es kommt vielleicht zu einem Friedensschluss, wie auch immer, in dem Moment aber beobachtet man, wo sich die Eltern einander zuwenden, klingen die Symptome ab. Das ist die eine Möglichkeit, die zweite Möglichkeit ist, die Familie geht zum Therapeuten.
Es geht dann um den Umgang und das Arrangement mit dem Symptom, wahrscheinlich hat sich die Familie schon irgendwie darauf eingestellt, das Symptom besteht schon seit 1, 2, 3, 4, 5 Jahren. Es wissen schon alle wie jede Diskussion über das Symptom abläuft. Natürlich wird wieder jeder seine Argumente vorbringen, natürlich wird wieder jeder sagen, ja verstehst du mich denn nicht und auf dieser Grundlage bekommt das Symptom selber immer mehr Gewicht.
Stellen Sie sich vor, nehmen wir einen dieser pathologischen Entwicklungsprozesse, die Tochter verweigert die Nahrungsaufnahme. Sie wird anorektisch, anorexia nervosa oder psychogene Magersucht. So etwas fängt klein an.
Die Tochter sagt einmal, nein, ich esse meine Suppe nicht und dann – wollen wir annehmen die Mutter ist dabei – hat Mutter zwei Möglichkeiten: Entweder sie sagt, nun iß doch deine Suppe, dann wird die Tochter entgegnen, nein, meine Suppe esse ich nicht – und das Spiel hat angefangen. Oder aber die Mutter sagt, ok, dann ißt du sie halt nicht. Die Mutter muss nicht unbedingt sagen, mir doch egal, sie kann nur einfach sagen, ja wenn du sie nicht magst dann laß sie halt stehen, oder was noch geschickter sein könnte, wäre zu sagen, wenn du deine Suppe nicht ißt dann gib’ sie deinem Bruder!
weitere Ausschnitte zur Ausbildung und Prüfungsvorbereitung Heilpraktiker Psychotherapie
Stehen Sie kurz vor der Prüfung? Hier klicken!