Was versteht man unter einer Linksverschiebung?
Man hat sich daran gemacht die Leukozyten auszuzählen und ich habe Ihnen hier einmal vorbereitet eine Übersichtstabelle über die Leukozyten. Da haben wir folgende Fraktionen: die neutrophilen, die eosinophilen und die basophilen Granulozyten.
Dann haben wir Monozyten und Lymphozyten. Nach einer Verabredung hat man sich darauf geeinigt, dass wir sagen, die stabkernigen, die segmentkernigen und die übersegmentierten neutrophilen Granulozyten werden in dieser Reihenfolge von links nach rechts gezählt bzw. die Zählung wird so notiert.
D.h. wir haben bei einem Gesunden etwa 4 % stabkernige Neutrophile, etwa 63 % Segmentkernige und 0 bis 1% Übersegmentierte. Die eosinophilen Granulozyten sind mit 3 % vertreten, die basophilen mit 1 %, die Monozyten, wie gesagt, mit etwa 6 % und die Lymphozyten machen den Rest ca. 23 %. So sieht der Befund beim gesunden Menschen aus.
Nun stellen wir uns vor, ein Mensch ist von außen durch eine Infektion beispielsweise angegriffen worden und dadurch verändert sich das Blutbild und zwar kommt es dazu, dass die stabkernigen oder auch juvenilen neutrophilen Granulozyten zahlenmäßig zunehmen. D.h. wir haben plötzlich nicht mehr 4 %, sondern beispielsweise 8 % und 60 % Segmentkernige und 0 % Übersegmentierte.
Auf diese Weise sehen wir, dass sich das Schwergewicht der neutrophilen Granulozyten quasi nach links verlagert hat und das ist die Erklärung für den Begriff Linksverschiebung. Um es noch einmal mit akademisch trockenen Worten zu sagen:
Eine Linksverschiebung ist eine prozentuale Zunahme der stabkernigen, neutrophilen Granulozyten. Zeichen für einen Angriff, Zeichen für eine Verteidigung des Körpers.
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