Heilpraktikerausbildung Pathologische Atemformen

 

Und damit komme ich auch bereits zu einigen pathologischen Atemformen. Ich beginne aber mit der Eupnoe, mit der normalen Atmung, um diese hier grafisch darzustellen.

pathologische atemformenEine Form pathologischer Atmung ist die Kußmaul`sche Atmung, die Hyperventilation, bei der dann im Blut eine Blutazidose zu messen ist.

Die Biot`sche Atmung, immer wieder durch Atemaussetzer gekennzeichnet, dann aber gefolgt von tiefen gleichmäßigen Atemzügen findet man bei Hirndrucksteigerung, bei Tumoren, bei entzündlichen Prozessen im Gehirn und bei Traumen des Atemzentrums.

Die Cheyne-Stokes-Atmung, die ganz langsam beginnt und sich steigert bis zu tiefsten seufzenden Atemzügen, die dann wieder abebben und wieder ganz langsam einsetzen, finden wir bei Enzephalitis und bei zerebralen Minderdurchblutungen. Die eben erwähnte Kußmaul`sche Atmung hat uns nun zur Azidose geführt, zur Blutazidose.

Der Säure- oder Basenwert einer Lösung wird mit der sogenannten pH-Skala gemessen. Diese Skala reicht von dem Wert 0 - 14, wobei genau bei 7,00 der neutrale Wert erreicht ist. Chemisch reines Wasser hat also einen pH-Wert von 7,00. Je niedriger nun der pH Wert einer Lösung ist, um so saurer ist die Lösung, je höher der pH-Wert ist, umso alkalischer ist sie. Also pH 8 ist alkalischer als pH 7, pH 3 ist saurer als pH 4. Unsere große Körperflüssigkeit Blut hat einen pH-Wert von etwa 7,40, reagiert also, chemisch gesehen, leicht alkalisch. Dieser Blut pH-Wert um die 7,40 hat nur eine zulässige Abweichung in den Werten von etwa 7,35 - 7,41. Sinkt der Blut pH-Wert unter diese 7,35, spreche ich im Blut von einer Azidose.

Bedenken Sie hier aber, ich spreche von einer Azidose, obwohl ich chemisch noch im alkalischen Bereich bin. 7,0 war ja erst ein neutraler Wert, aber das Blut ist im Verhältnis schon zu sauer und deswegen die Azidose. Den Neutralwert von 7,00 erreiche ich aber nicht, weil schon eine pH-Abweichung von 0,4 nach unten mit dem Leben unvereinbar wäre, weil alle Stoffwechselenzyme pH-labil sind. Eine Abweichung nach oben, über diese 7,41 hinaus, bezeichnet man als Alkalose. Auch hier wäre die Grenze der Lebensfähigkeit bie einer Abweichung von 0,4 erreicht. Im Leben ist die Gefahr der pH-Abweichung immer gegeben, besonders die in Richtung Azidose, also zu sauer.

Auch im physiologischen, im optimalen Stoffwechsel, entstehen immer Säuren. Allein schon aus dem Verbrennungsprodukt Kohlendioxyd und Wasser wird im Körper mittels eines Enzyms Kohlensäure gebildet. Also auch wenn sie top gesund sind, ist die Gefahr der Azidose laufend gegeben. Nun hat aber das Blut ganz enge Grenzen, eben 7,35 - 7,41, und so muss der Körper sofort auf jede Abweichung reagieren, und den optimalen pH-Wert wieder einstellen, und diesen Begriff bezeichnet man als Blut-Pufferung. Puffern heißt also, den optimalen pH-Wert vorort wiederherstellen oder erhalten.

Auf welchen pH-Wert wird im Körper gepuffert?

Lassen Sie sich bitte nicht auf`s Glatteis führen! Sie müssten, wie so oft, antworten: "Es kommt darauf an", im Blut auf diese ungefähr 7,40 hin. Bei der Haut beispielsweise auf einen ganz anderen Wert. Sie kennen die physiologische Seife, pH 5,5, ist auch ihr Markenname. Das ist der optimale pH-Wert auf der Haut. Im Magen herrschen Säureverhältnisse pH 3 - 4. Im Darm habe ich alkalisches Milieu. Puffern heißt also nur: Optimalen pH-Wert erhalten oder wiederherstellen. Es kommt drauf an welches Organ angesprochen ist. Aber hier im Blut muss die 7,40 erreicht werden. Und so hat das Blut selbst schon einmal Puffersubstanzen, die versuchen, den Blut pH-Wert im Optimum zu halten.

Im Fall einer Azidose, wenn also der Blut pH-Wert absinkt, hat das Blut eine alkalische Reserve, also alkalische Substanzen, die natürlich logischerweise Säuren entgegenwirken. Die wichtigsten Puffer hier sind Bikarbonat, sind Eiweiße und Phosphate. Im Fall einer Alkalose sind es ebenfalls Eiweiße. Eiweiße bestehen aus Aminosäuren. So eine Aminosäure hat eine alkalische Aminogruppe, welche gegen Säure puffern kann, und eine saure Gruppe mit der sie gegen Alkalosen puffern kann. Aber im Blut gibt es nur eine bestimmte Menge dieser Blut-Puffer. Im Normalfall mögen die ausreichen, aber besonders bei pathologischen Geschehen, sind die Blutpuffer einmal erschöpft oder belegt. Dann brauchen wir das nächste Pufferorgan und das ist die Lunge. Im Fall einer Blutazidose wird hyperventiliert, das was ich vorhin als Kußmaul`sche Atmung bezeichnet habe. Hier wird Säure abgeatmet. Eigentlich keine Säure, sondern nur Kohlendioxid vermehrt, das ist der Sinn dieser Kußmaul`schen Atmung. Sie erinnern sich, ich sagte aus Kohlendioxyd und Wasser wird Kohlensäure gebildet. Wenn also vermehrt Kohlendioxyd abgeatmet wird, kann der Körper weniger Säure bilden, und der Azidose ist Einhalt geboten.

Der Sinn dieser Kußmaul`schen Atmung ist also nicht die Aufnahme von Sauerstoff, sondern die Abatmung von Kohlendioxyd zur Säureentlastung. Umgekehrtes passiert genau bei der Alkalose.

Durch eine Hypoventilation wird Säure zurückgehalten, oder besser gesagt, die Kohlendioxyd Abatmung vermindert. Der Körper kann Kohlensäure bilden und der Alkalose entgegenwirken. Und damit sind immer noch nicht die Puffermöglichkeiten erschöpft, weil wir auch von der Atmung her eine Begrenzung haben. Man kann nicht mehr abatmen, als man mit aller Gewalt herausbringt, man kann nicht mehr hypoventilieren als überhaupt nicht abatmen. Wir brauchen also noch ein drittes Pufferorgan, nämlich die Niere.

Im Falle einer Blutazidose scheidet die Niere nämlich Säuren aus, damit wird der Urin natürlich deutlich messbar saurer und die Niere hält die alkalischen Substanzen zurück. Auch hier wieder umgekehrt bei der Alkalose. Hier werden eben die alkalischen Substanzen ausgeschieden, bewirken damit einen alkalischen Urin und die Säuren werden in der Niere zurückgehalten..

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