Ein schweres und oft lebensbedrohliches Krankheitsbild sind jetzt die Pneumonien, die Lungenentzündungen. Hier sind die Alveolarräume entzündet. Man unterscheidet hier, wie im übrigen, viele Entzündungen, primäre und sekundäre Entzündungen. Primäre Entzündungen können entstehen durch alle Erreger, durch Bakterien, durch Viren, durch Pilze oder primär durch Aspiration schädigender Gase.
Die Symptome: ein schweres Krankheitsgefühl, eine schwere Dyspnoe, Husten, die ganze Fiebersymptomatik mit Schüttelfrost, mit Tachykardie, mit Tachypnoe, Schmerzen auf der befallenen Seite, Seitenstechen, Rasselgeräusche, Dämpfungen und der Stimmfremitus ist verstärkt. Der Auswurf ist ganz charakteristisch, er ist pflaumenbrühartig, wie man sagt, also rostig braun durch kleine Blutbeimengungen. Die sekundäre Pneumonie kann entstehen als Stauungspneumonie, von einer Linksherzinsuffizienz eingeleitet, oder von einer Mitralstenose, bei der sich Blut zurück in den Lungenraum, in den Alveolarraum, gestaut hatte. Die Stauungsbronchitis war vorausgegangen. Ebenso kann sekundär eine Pneumonie entstehen, toxisch oder aus Eiweißmangel.
Heute auch sehr akut, als ganz spezifische Pneumonie, die Pneumocystis carinii, diese opportunistische Erkrankung bei Aids. Die Symptome hier ähnlich: Tachypnoe, Tachykardie, Diypnoe, Zyanose, dieses Brodeln in der Lunge, das blutige Sputum und Herzfehlerzellen in dem Sputum. Lassen Sie sich von dem Namen nicht verleiten, das sind keine Zellen, die aus dem Herzen stammen. Es sind vielmehr Lungenepithelzellen, abgestossen in den Alveolen, aber sie werden Herzfehlerzellen genannt, weil die Ursache vieler dieser sekundären Pneumonien Herzkrankheiten sind, sprich Linksherzinsuffizienz oder Mitralstenose.
Eine weitere Einteilung der Pneumonien ist die, nach dem befallenen Ort.
Häufiger ist heute im Zeitalter von Antibiotika die Bronchiopneumonie, wobei nur das Gebiet eines Bronchus in der Lunge entzündet ist. Eine Lobärpneumonie, eine Lapppenpneumonie, bei der beispielsweise links etwa die Hälfte der Lunge befallen ist oder rechts ein Drittel, entsprechend der Anzahl der Lappen. Dies ist natürlich das schwerste Krankheitsbild, weil hier so große Bezirke befallen sind. Wir finden hier die berühmten Stadien der Lobärpneumonie, die sich auch immer wieder sehr gut eignen für den Amtsarzt, bei der Befragung in der Heilpraktikerprüfung.
Das erste Stadium ist die Anschoppung. Hier verhärtet sich dieses entzündete Gewebe, es kommt zur Exsudation.
Die zweite Stufe ist die rote Hepatisation, die Rötung als ein Kardinalsymptom der Entzündung. Hepatisation bedeutet, die Konsistenz der Lunge wird fester und ähnelt eben dann der der Leber. Es erfolgt ein Austritt von Ery's in das Sputum und solche Erytrozyten findet man dann auch natürlich in den Alveolen.
Der roten Hepatisation folgt das dritte Stadium, die graue Hepatisation. Dabei emigrieren Leukozyten. Drei bis fünf Tage sind bis dahin vergangen und nun kommt es, durch Lysozyme, zur Auflösung, der gelben Phase und schließlich zur Regeneration oder zur bleibenden Verhärtung. Ich habe mir als Studierender vor einigen Jahren diese Phasen anhand folgender als Eselsbrücke gemerkt:
Bei einem Schoppen Rotwein vergesse ich den grauen Alltag und die gelbe Sonne scheint wieder. Anschoppung, rote, graue und gelbe Hepatisation.
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