Wir könnten uns an dieser Stelle mit den Fragen wieder von dem großen Thema Neurosen weg bewegen, beispielsweise mit einer anderen Frage:
Was ist ein Konversionssyndrom?
Sie bekommen mit, dass die Psychopathologie extrem reichhaltig ist und dass hier häufig differenzialdiagnostische Abgrenzungen sich als notwendig erweisen. Die erste Abgrenzung auf die Sie verweisen könnten, vorausgesetzt Ihre Geistesgegenwart lässt dies zu, wäre die Abgrenzung zwischen dem Konversionssyndrom einerseits und der larvierten Depression andererseits.
Sollten Sie gleich am Anfang Ihrer Antwort damit aufwarten, muss man sagen, haben Sie mit Sicherheit bei der Prüfungskommission einige Punkte gut. Nun, was ist ein Konversionssyndrom? Es handelt sich auch anders gesagt um eine Konversionsneurose, um eine körperliche Störung, die ihre störende Energie sozusagen aus ungelösten Konflikten bezieht. Das heißt, eine Konversionsneurose oder ein Konversionssyndrom resultiert aus einem ungelösten - und hier ist der entscheidende Unterschied - aus einem ungelösten Konflikt. Nicht aus einer depressiven Verstimmung, sondern aus einem ungelösten Konflikt. Diese ungelösten psychischen Konflikte zeigen sich – und das ist das Wesen des Konversionssyndroms - sozusagen symbolhaft in körperlichen Störungen.
Das Ausmaß dieser körperlichen Störung kann teilweise erschreckend und erstaunlich weit gehen, so dass wir in einfacheren Fällen Krämpfe, Herzrhythmusstörungen, Lähmungserscheinungen vorfinden, Atembeschwerden wie beispielsweise die Hyperventilation oder die bereits erwähnte Situation des Globusgefühls, dieser Schluckbeschwerden.
Aber es gibt auch schwere körperliche Symptome die bis zur so genannten Amaurose gehen. Die Amaurose ist eine psychisch bedingte Erblindung, die totale Erblindung, die infolge von Ausfällen sämtlicher optischer Funktionen zu erklären ist. Hier haben wir eines der extremsten Symptome für ein Konversionssyndrom.
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✔︎ einfach erklärt und an Beispielen gezeigt