Eine geschwolle, gerötete, entzündet und schmerzhafte Zunge deutet auf eine perniziöse Anämie hin.

                                                                         Die Zunge:

Bei der bräunlichen Verfärbung, insbesondere dann wenn die Beläge etwas auf der rechten Seite lokalisiert sind, darf man eine Leberproblematik nicht vergessen.

Abzugrenzen davon wären kleinere Zungenulcera, druckempfindlich oder nicht druckempfindlich, hier traumatisch bedingt durch eine Verletzung, unter Umständen durch einen Zungenbiss. Zungenbisse können auftreten beim epileptischen Anfall, bei Tetanie, bei hypoxämischen Zuständen, aber auch bei ganz normalen traumatischen Einwirkungen, durch Sturz, durch Unfälle usw.

Wenn die Zunge aber insgesamt geschwollen und gerötet, entzündet und schmerzhaft ist, wenn ein Brennschmerz mit dabei ist, dürfen wir nicht vergessen, eine perniziöse Anämie oder wie hier im vorliegenden Fall eine Mangelerscheinung anzunehmen und zwar im konkreten Fall einen Riboflavinmangel.

Aber auch Pellagra geht mit Zungenbrennen einher. Hier eine sogenannte Hunter’sche Glossitis. Das Charakteristikum sind glatte atrophische Ränder dieser geröteten Zunge die nie einen Belag aufweist. Die Rötung ist oft wenig vorhanden und nur schwach ausgeprägt.

Entscheidend ist die Schmerzhaftigkeit, ein wichtiges Symptom aber auch wieder vieldeutig. Es kann sich um eine perniziöse Anämie handeln, die dahinter steckt, aber auch um eine Eisenmangelanämie.

Bei der Eisenmangelanämie können wir neben der atrophischen, unter Umständen entzündeten Zunge, oft noch Mundwinkelrhagaden erkennen, Perléche, wie hier in diesem vorliegenden Fall.