Aderlass:
Zunächst zum Aderlass:
Der Aderlass ist früher sicherlich übertrieben worden, was nicht zuletzt auch Molie’re angeprangert hat. Aber heute würde er sicherlich andersrum polemisieren müssen. Bernhard Aschner schreibt zu recht, die Hälfte aller Krankheiten können durch Aderlass günstig beeinflusst werden. Der Aderlass ist das klassische entziehende Verfahren, er wirkt entgiftend, er wirkt antientzündlich. Voraussetzung ist ein humoraler Pluszustand, das heißt konkret, sollte das HB erhöht sein, HB über 15 in der Regel, über 15g/%. Weitere Kriterien wären ein erhöhter Blutdruck, Übergewichtigkeit, all die Punkte die man früher als Plethora bezeichnet hatte, als Vollblütigkeit. Also all diese Patienten mit rubeosis faciei, die schon schwitzen wenn sie die Praxis betreten, mit offenem Kragen, das sind also die typischen Aderlasspatienten.
Es gibt noch zahlreiche andere Indikationen die aber für den Anfänger und für die breite Praxis nicht so wichtig sind. Man kann also letztlich sogar Anämien, man kann alle möglichen Blutungen mit Aderlass behandeln, aber da sollten Sie vorerst auf keinen Fall rangehen. Merken Sie sich also, den Plethoriker mit Risikofaktoren als den typischen Aderlasspatienten für Ihre Praxis.
Es gibt auch Kontraindikationen für den Aderlass. Zum einen ist es das Alter, in der Regel sind das die Patienten zwischen 40 und 60 die man für den Aderlass vorsieht. Die Jüngeren, Kinder, kommen nicht infrage und die Älteren dann auch nur noch in Ausnahmefällen. Sehr sensible, übersensible Patienten sind auch nicht für den Aderlass geeignet und vor allem sollten Sie keinen Aderlass vornehmen bei schwer herzkranken Patienten, insbesondere bei schwerer Angina Pectoris und bei Herzrhythmusstörungen.
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