Was versteht man unter der Herz-Zeit-Volumina?

Ein Herz schlägt im Schnitt 60 - 80 mal pro Minute. Bei jedem Herzschlag wirft das Herz

70ml Blut aus, d. h. wir können bei einer durchschnittlichen Schlagfrequenz von 70 Schlägen pro Minute rechnen, 70 × 70 gleich 4900 ml. Also wir können sagen, das Herz pumpt in der Minute ungefähr 5 l Blut.

Das Blut verteilt sich im großen Körperkreislauf und zwar nach der Lebenswichtigkeit der Organe und auch nach dem momentanen Bedarf. D. h. die zwei Kriterien nach denen das Blut verteilt wird sind Lebenswichtigkeit und Bedarf.

Der kleine Kreislauf oder Lungenkreislauf, das ist der Kreislauf der das Blut vom Herzen zur Lunge bringt und wieder zurückführt. Der kleine Kreislauf erhält das gesamte Herzzeitvolumen. Die Verteilung der Volumina sieht folgendermaßen aus:

Das Gehirn erhält typischerweise ca. 13 % des Herzzeitvolumens. Natürlich, ganz klar, das ist ein konstanter Wert weil wir ohne Gehirn nicht überleben können. Die Lunge, da müssen wir unterscheiden zwischen den vasa publica, die vasa publica bekommen 100 % des Herzzeitvolumens. Die vasa privata, also die Gefäße die lediglich die Lunge mit Blut und Nährstoffen versorgen, bekommen nur eine geringe Menge. Das hängt allerdings auch davon ab wie ein Mensch gerade atmet. Das ist der Grund dafür, dass ich hier eine feste Aussage vermeide. Eine geringe Menge heißt also, wenn ich viel atme dann wird die Lunge mehr durchblutet, wenn ich wenig atme, dann weniger.

Die Nieren bekommen 25 % des Herzzeitvolumens. Der Magen-Darm-Trakt und der Bewegungsapparat, auch hier können wir nicht sagen welche Volumina hier verteilt werden und zwar aus folgendem Grunde:

Das hängt vom jeweiligen Bedarf ab. Wenn ein Mensch sich körperlich anstrengend, dann wird natürlich der Bewegungsapparat vermehrt durchblutet und der Magen-Darm-Trakt wird ruhig gelegt. Wenn der Magen-Darm-Trakt beansprucht wird weil wir gerade eine üppige Mahlzeit zu uns genommen haben, dann bekommt der einen größeren Teil des Blutes und der Bewegungsapparat wird entsprechend weniger versorgt.

Die Haut immerhin bekommt noch 10 % des Herzzeitvolumens und, naja, immerhin ist die Haut insgesamt eines unserer größten Organe. Mit dem Unterhautfettgewebe ist das schon ein recht großes Organ. Wenn wir nur die Epidermis und die Subkutis nehmen, dann ist das ein Organ von 2 kg Gewicht. Wenn wir das subkutane Fettgewebe noch dazu nehmen, dann können das viele Kilos werden. Die Haut jedenfalls ist auch notwendig um die Wärmeregulation des Körpers zu gewährleisten und das ist der Grund dafür, dass die Haut so üppig versorgt wird.

Bei Durchsicht meines Manuskripts ist mir aufgefallen das ich im Grunde hoffe, dass mein Vortrag so fesselnd war für Sie, das Ihnen nicht aufgefallen ist, dass ich hier statt vasa privata, vasa privita geschrieben habe. Aber was damit gemeint ist, das wissen Sie.