Am Kapillaranfang, so sagte ich, wird für den Stoff- und Flüssigkeitsaustausch Flüssigkeit in das Gewebe hinein filtriert. Flüssigkeit im Gewebe nennt man Ödem. D. h. also, im Grunde das was hier passiert, ist schon in gewissem Maße
eine Ödementwicklung oder wäre es jedenfalls, wenn nicht die Flüssigkeit am Kapillarende rückresorbiert würde, bzw. über die Lymphgefäße abfließt. Da fließt es dann zurück in den Körper.
Aber trotzdem wissen wir, dass Ödeme entstehen können, wir wissen, das Ödeme auch bei einigermaßen gesunden Menschen entstehen. Zum Beispiel Sportler die zu enge Schuhe haben oder Menschen die stehend arbeiten und zu enge Socken tragen. Diese entwickeln zum Beispiel Fußödeme, Knöchelödeme und das nicht unbedingt nur deshalb weil sie eine Rechtsherzinsuffizienz haben, sondern auch deshalb weil das Wasser in der Peripherie einfach versacken kann.
Nun gibt es Faktoren die an der Ödementstehung beteiligt sein können.
Die Ödeme können entstehen aus folgendem Grunde:
Der Blutdruck kann am arteriellen Kapillarende zu hoch sein, d. h. also beispielsweise der arterielle Blutdruck hier am Kapillaranfang und auch noch im weiteren Verlauf ist so hoch, dass zu viel Flüssigkeit in das Gewebe abgepresst wird.
Es kann sein, dass der Blutdruck am venösen Ende zu hoch ist, beispielsweise dadurch, dass im venösen Ablauf ein Hindernis vorliegt. Also beispielsweise könnte sich hier in diesem Bereich ein Thrombus bilden.
Dann, der Serumeiweißspiegel kann verändert sein. Wenn ein Mensch zu wenig Serumeiweiße hat, dann hat das zur Folge, dass das Blut das Wasser nicht mehr halten kann und es kommt zur Entwicklung eines sogenannten Hungerödems.
Dann weiter eine erhöhte Durchlässigkeit könnte die Folge die Ursache dafür sein, dass sich Ödeme entwickeln, eine erhöhte Durchlässigkeit der Kapillaren.
Die Frage, wie kommt es zu einer erhöhten Durchlässigkeit? Beispielsweise dadurch, dass Zellen geschädigt sind und Histamin freisetzen. Histamin sorgt für eine Gefäßweitstellung, damit öffnen sich die Poren und es kommt zum Tumor, so sagen wir, also zur Schwellung, in entzündetem Gewebe.
Und die letzte Möglichkeit, der Lymphabfluss kann behindert sein und dafür sorgen, dass die 2 l Differenz von denen ich vorher geschrieben habe, nicht mehr vollständig resorbiert werden können, so dass es zu einem Lymphstau kommt und wir haben hier die Entwicklung eines Lymphödems.
Die Ödementwicklung hält so lange an bis ein Druckausgleich bzw. ein Druckgleichgewicht wiederhergestellt ist. Wenn also diese Druckverhältnisse sich wieder herstellen und regenerieren, dann bildet sich ein Ödem auch von selbst zurück.
Beispielsweise, wenn ein entzündlicher Prozess der mit Histaminfreisetzung einhergeht beendet ist, dann wird der Tumor der im Rahmen einer Entzündung entsteht, auch zurückgebildet.
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