Da wir, wie beim vorhergehenden Krankheitsbild, bei den Kopfschmerzen schon gewesen sind, können Sie sich denken, dass ich mit der eben vorgestellten Symptomenbeschreibung die Migräne angesprochen habe. Bei der Migräne handelt es sich um ein Kopfschmerzgeschehen bei dem die Pathogenese jedenfalls bekannt ist. Nicht aber die Äthiologie!
Wir wissen ein paar Dinge über die Vorbedingungen der Migräne, wir wissen, dass Migräne beispielsweise familiär gehäuft auftritt, wir wissen, dass es eine Reihe von Auslösern gibt, aber den echten äthiologischen Faktor kennen wir nicht. Wir wissen, dass es unterschiedliche Arten von Migräne gibt, die Wochenendmigräne die beispielsweise von Freitag Abend bis Montag früh auftritt und dazwischen weg ist. Was aber die echten Auslöser einer Migräne sind ist uns bis heute nicht bekannt.
Die Pathogenese eines Migräneanfalls können wir sehr wohl beschreiben. Er beginnt mit einer wenigen Minuten währenden Vasokonstriktion, also mit einem Gefäßspasmus, die Gefäße ziehen sich zusammen für einige Minuten. Das ist die Phase in der ein Patient merkt, „au weia, gleich bekomme ich wieder meinen Migräneanfall“. Die meisten Menschen die Migräne haben oder hatten, haben den Anfall einige Minuten bevor er richtig zugeschlagen hat, schon gespürt.
Dann haben wir die zweite Phase, Stunden bis Tage lang anhaltende Vasodilatation, eine Weitstellung der Gefäße. Diese Phase ist gekennzeichnet durch den brutalen, hämmernden, pulsierenden und halbseitigen Kopfschmerz.
Und wir haben eine dritte Phase, die Phase des perivasalen Ödems. Die Gefäße ziehen sich wieder auf einen Normaltonus zurück, weisen dann aber um das Gefäß herum ein Ödem, eine Gewebeaufquellung und Anfüllung des Gewebes mit Flüssigkeit auf. Das ist die Pathogenese, das ist, was im Krankheitsfall geschieht.
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